Paartherapie

Innerhalb einer Beziehung kann es zu Problemen kommen, die man auf den ersten Blick vielleicht gar nicht als solche erkennt, die eine Beziehung aber trotzdem schädigen können. Paarberatung und Paartherapie richtet sich vor allem an Paare, deren Beziehung sich in einer Krise, Sackgasse oder unbedriedigenden Situation befindet. Die Therapieform soll helfen, Beziehungen zu klären und neu zu gestalten. Wohin die Reise der Therapie geht, bestimmen Sie!

 

Es ist oft schwierig, Unterschiede und Gemeinsamkeiten, Nähe und Distanz, Spannung und Harmonie in der Paarbeziehung im Gleichgewicht zu halten. Störungen in der Paarbeziehung sind sehr belastend, sie bieten aber die Chance einer Klärung und Veränderung. So können die Partner ihren unterschiedlichen Zielen und Vorstellungen gerechter werden, oder sie rücken die Gemeinsamkeiten wieder mehr ins Blickfeld, um ihre Beziehung aufs Neue als bereichernd und stärkend zu erleben.

Zu Beginn der Paartherapie wird ausführlich geklärt, welche Anliegen und Erwartungen die Partner mitbringen. Umfang und Dauer der Therapie können sehr unterschiedlich sein. Sie richten sich nach den Zielen und Wünschen des Paares. Gemeinsam fokussiert wird auf die Entwicklung der Paargeschichte und der aktuellen Interaktionsmuster in der Beziehung. Dabei ist es möglich, dass die Bedeutung biografischer Lebensthemen bzw. die Rolle der Herkunftsfamilein in den Fokus gerückt wird.

Die Paartherapie bzw. Eheberatung geht davon aus, dass die jeweilige Problematik eine Störung des Beziehungssystems darstellt, also der Art und Weise, wie die Beteiligten miteinander umgehen. Der Mechanismus dieses Zusammenspiels wird, unter bewusstem Ausschluss der Frage nach Schuld oder nicht Schuld, in der Paartherapie erarbeitet.
Als sehr hilfreich und kurzfristig wirksam hat sich die Einsetzung des „Belohnungsprinzips" in der Paartherapie erwiesen. Die Ausgangslage zu Beginn einer Paartherapie ist i.d.R. die, dass sich die Partner deutlich mehr "bestrafen" als dass sie sich "belohnen". Dieses Vokabular mag Sie zunächst irritieren, aber genau das ist das Ergebnis einer Studie, die vor einigen Jahren in den USA durchgeführt wurde. Und: In funktionierenden Partnerschaften überwiegen die Belohnungen gegenüber den Bestrafungen ca. um das 3-fache. Deshalb stellt dieses Thema einen wichtigen Baustein in der Paartherapie dar. Ist es gelungen, die Bestrafungen überhaupt zu erkennen, wird Schritt für Schritt daran gearbeitet, das ungünstige Belohnungs-Bestrafungs-Verhältnis umzukehren. Hierdurch wird meistens bereits in der Frühphase der Therapie eine deutliche Verbesserung des Klimas in der Partnerschaft erreicht.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Kommunikation in der Partnerschaft. Die Art und Weise, wie miteinander gesprochen (oder auch nicht gesprochen) wird, beinhaltet natürlich auch wiederum ein großes Belohnungs- und Bestrafungspotenzial (letzteres z.B. in der Art und Weise, wie Konflikte ausgetragen werden). Insofern sind diese beiden Themenschwerpunkte eng miteinander verknüpft. Abgesehen von diesen grundsätzlichen Dingen, die in jeder Paartherapie Thema sind, muss natürlich immer auch Raum gegeben sein für individuelle Problematiken und Konfliktherde. Diese zu bearbeiten und für alle Beteiligten akzeptable Lösungen zu finden ist Bestandteil jeder Paartherapie.